[Internet] Essen: Seit 01.08.2024 neue CMTS Einheit und seitdem Upstream Probleme – behoben

[Bob___]

Hallo,

nach vielen Jahren der problemlosen Nutzung meines Pyur Kabel-Internet-Anschlusses, bin ich (und nicht nur ich) mit meinem Latein leider wieder am Ende und hoffe, dass es hier jemanden mit tieferen Expertenwissen gibt, der eine Idee hat woran es liegen kann.

Zum Hintergrund:
Ich habe folgenden Internetvertrag im Raum Essen/NRW: Purespeed 200, bedeutet 200 Mbit/s Downstream und 8 Mbit/s Upstream... theoretisch.
Für ca. 7-8 Monate musste ich auf diese vertragliche Bandbreite verzichten, weil irgendwo im Backend umgebaut werden musste. Seit dem 01.08.2024 waren die Umbauarbeiten dann vorbei und ich wurde wieder von ca. 100 Mbit auf 200 Mbit im Downstream hochgeschaltet, weil wohl eine neue CMTS-Anlage in der Kopfstation installiert wurde.

Zu meinem Problem:
Seit eben diesen 01.08.2024 bekomme ich zwar ganz ordentliche Downstreamraten (schwankt so zwischen 190-150 Mbit/s), aber der Upstream macht mir Kummer, denn der läuft gegen eine "virtuelle" Grenze von ~3Mbit.
Das geht nun kontinuierlich seit über 2 Wochen so. Ich habe am 03.08.2024 ein Ticket bei Pyur eröffnen lassen (Ticketnummer ist vorhanden) und heute kam ein sehr freundlicher Techniker vorbei und hat das bei mir vor Ort überprüft und musste bestätigen: Nicht nur bei mir existiert das Upstream Problem, sondern wohl bei allen, die über die Kopfstation Kabel-Internet von Pyur beziehen. Ich wäre aber wohl der einzige, dem aufgefallen ist, dass etwas mit dem Upstream nicht in Ordnung ist. Der Techniker hat es bei mir in der Wohnung selber geprüft, dann auch noch bei uns im Keller und dann in der Kopfstation. Der Upstream ist nicht in Ordnung, aber auf Netzwerk (DOCSIS) Ebene scheint alles korrekt zu sein. Es ist also ein Rätsel, was der Grund dafür ist, warum der Upstream bei mir quasi bei 3 Mbit/s gedeckelt ist.
Der Techniker versprach mir das weiter zu untersuchen, aber Er muss da wohl auch Unterstützung einfordern, weil der Fehler wohl auf eine andere Ebene existieren muss.

Hier mal meine Speedtests, der ca. letzten 14 Tage:


Vor einigen Jahren (der Thread existiert hier immer noch im Forum) hatte ich mal Probleme, dass mein Anschluss auf einen Fehlerhaften Switchport geschaltet wurde. Kann es diesmal auch daran liegen, dass irgendein Port eine Upstream Drossselung hat. Wie gesagt, anscheinend soll ich nicht der einzige sein, sondern das Problem des Upstream sollen alle Kunden betreffen, die an dieser neuen CMTS-Anlage hängen.

Falls da jemand etwas prüfen kann, dann kann ich gerne detaillierte Informationen bereitstellen. Schon einmal vielen Dank.

Viele Grüße
Bob

[Bob___]

Update 01.09.2024:

In meinen Fall scheint es an meiner FritzBox 6490 Cable gelegen zu haben.
Aber zum kompletten Problem Verlauf: Seit dem 01.08.2024 hatte ich einen maximalen Upstream von ~3 Mbit/s (statt ~8Mbit/s).
Das erste Problem war wohl ein "echtes" Problem in der Kopfstation, was ein sehr freundlicher Techniker im Auftrag von Pyur in der Kopfstation lösen konnte (d.h. ich war nicht der einzige, der einen zu geringen Upstream hatte). Allerdings nach Behebung des Problems in der Kopfstation, blieb mein Anschluss immer noch auf ~3 Mbit/s limitiert. Der o.g. Techniker hat das auch in einem zeiten Besuch bei mir selber nachstellen können, sofern meine Fritzbox 6490 im Spiel war. Wenn das Arbeitsgerät des Technikers direkt n meinen Anschluss verbunden war konnte die wahre Bandbreite gemessen werden, nämlich ~550 Mbit/s im Downstream und ~25 Mbit/s im Upstream.

Nach Vorschlag des Technikers habe ich von Pyur mir eine Test FritzBox 6660 Cable schicken lassen und die nun seit 2 Tagen an meinen Anschluss im Betrieb. Bei dem Speedtest von Pyur, kommt die 6660 aus dem Stand auf ~5,7 Mbit/s aber auch nicht darüber?!
Wenn ich aber stattdessen speedtest.net nehme, dann sind es nun endlich wieder ~8,3 Mbit/s.

Es scheint also irgendwie mit meiner FritzBox 6490 Cable zusammenzuhängen... vielleicht weil diese einfach zu langsam geworden ist (ich weiß, dass macht gar keinen Sinn und alle mit denen ich gesprochen habe teilen meine Meinung, dass auch diese Fritzbox gar keine Probleme mit 200 Mbit/s down und 8 Mbit/s up haben dürfte, aber es ist definitiv so, seitdem in der Kopfstation seit dem 01.08. etwas verändert wurde).

Ich muss mir nun überlegen, ob ich mit diesem Resultat nun zufrieden bin, denn neben diesen Drama mit dem Upstream ist mein Eindruck auch, dass die Latenzzeit (Ping) sich von ~35ms auf ~55ms verschlechtert hat und das ist in der heutigen Zeit auch nicht mehr State-of-the-Art.

Frage: Wie sieht der Ping (bei einem Standard Speedtest) bei euch aus, die Ihr auch eine Kabel-Internet-Verbindung nutzt?

[Kabeljunkie]

dass macht gar keinen Sinn und alle mit denen ich gesprochen habe teilen meine Meinung, dass auch diese Fritzbox gar keine Probleme mit 200 Mbit/s down und 8 Mbit/s up haben dürfte, aber es ist definitiv so, seitdem in der Kopfstation seit dem 01.08. etwas verändert wurde).

Es geht nicht immer nur um die gebuchte Bandbreite. Vielmehr hast Du, ohne es vermutlich zu wissen, mit dem Einsatz der 6660 auch ein Technologie-Upgrade gemacht. Deine bisherige FRITZ!Box 6490 konnte nur DOCSIS 3.0. Je nachdem, wo Du wohnst, kann es sein, dass Dein HFC-Cluster, an dem Du und unter Umständen mehrere hundert Haushalte in Deiner näheren Umgebung angeschlossen sind, schon seit längerem überlastet ist - zu viele Nutzer teilen sich zu wenig Bandbreite, die über DOCSIS 3.0 übertragen wurde.

Die 6660 beherrscht jedoch auch zusätzlich DOCSIS 3.1. DOCSIS 3.1 stellt zusätzlich zum bestehenden DOCSIS 3.0 weiteres Frequenzspektrum für den Downstream (und je nach Wohnort auch für den Upstream) zur Verfügung, das deutlich mehr Kapazitätsreserven für den Internet-Traffic bietet.

Obwohl Du selbst wohl noch einen Altvertrag hast, der eigentlich gar kein DOCSIS 3.1 benötigt (DOCSIS 3.1 ist besonders wichtig für die 1000 MBit/s-Tarife), profitierst Du indirekt jedoch auch von DOCSIS 3.1, weil Deine FRITZ!Box DOCSIS 3.1 auch aktiv nutzt, um Daten zu empfangen (und womöglich auch zu versenden). In Deinem Cluster werden zudem schätzungsweise noch nicht so viele DOCSIS 3.1-fähige Router eingesetzt.

Somit musst Du Dir vermutlich die DOCSIS 3.1-Kanäle nur mit einer begrenzten Anzahl von Nutzern teilen und profitierst vermutlich von zuverlässig hohen Bandbreiten.

DOCSIS 3.1 sorgt nicht nur für höhere mögliche Geschwindigkeiten (mit den entsprechenden Tarifen), sondern auch für eine niedrigere Auslastung der HFC-Cluster.

Mein Tipp: Mach' doch ein Upgrade für Deinen Vertrag. Dann kannst Du nicht nur von höheren Geschwindigkeiten im Downstream profitieren, sondern erhältst auch einen deutlich höheren Upstream.

[Bob___]

Hallo Kabeljunkie,

ja, ich habe tatsächlich ein Upgrade gemacht und muss es bestätigen, was Du schon so prima zusammengefasst hast. Seitdem ich nun ein "höheres/größeres"-Paket nutze mit der Fritzbox 6660 habe ich sehr stabile Down- und Upstream-Raten. Kein Vergleich mehr zu der Zeit mit der Fritzbox 6490. Das einzige was mich etwas stört ist, dass ich zu einigen Zielen einen etwas "langsamen" Ping habe (ca. 40-60ms), aber das liegt wohl am Routing, was im Kabelnetz vorgenommen wird.