Vordatierte Kündigung, Lichtblicke

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citecite
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Vordatierte Kündigung, Lichtblicke

Beitrag von citecite » So 24. Mai 2020, 12:03

Hallo Welt,

das wird jetzt etwas länger - aber auch das letze Mal ;-)

Ende April hat unsere lokale Stadtwerke-Tochter neue Tarife via Glasfaser (FttB, G.Fast in die Wohnung) veröffentlicht (300/100 MBit/s), die sich mit einem kleinen Trick auch schon vor der offiziellen Verfügbarkeit buchen ließen. Der Schaltungstermin wurde mir für Mitte Mai angekündigt und damit war dann die Zeit gekommen, meinen PŸUR-Vertrag zu kündigen - und das war sowohl lustig als auch vielversprechend.

Meinen alten Vertrag aus dem Jahr 2002 hatte ich 2013 zu "cablesurf 80000" upgraden lassen und damals auch den kostenlosen Telefonanschluss mitgenommen, zudem hatte ich seit 2016 kein Endgerät mehr vom Provider. Da auf den Rechnungen nach der Umstellung auf die Marke PŸUR regelmäßig die falschen Kündigungsfristen standen kündigte ich also via Einschreiben zum 30.06., legte der Kündigung den vorhergegangenen Schriftverkehr zur Kündigungsfrist und zum nicht vorhandenen Endgerät bei und stellte mich auf größere Umstände ein. Uncool: In der App kann man nicht direkt kündigen und bekommt auch keine Adresse, an die man sich wenden kann, sondern soll statt dessen eine Berliner Nummer (nichtmal 0800) anrufen. Lustigerweise konnte der Mensch an der Kündigungs-Hotline nicht weiter tun außer mir die Adresse zu geben, an die man sich schriftlich wenden muss - der Versuch, meinen Vertrag in seinem System aufzurufen, scheiterte Aufgrund technischer Probleme :-D

Eine Woche später hatte ich die Kündigungsbestätigung im Briefkasten. Keine unbegründeten Rückforderungen von Hardware, kein Gemecker wegen Kündigungsfrist, statt dessen einfach nur "Schade, dass sie weg wollen. Ihr Vertrag läuft noch bis 30.06.2019". Ja, 2019. Das ist mir aber erst zwei Tage später aufgefallen als meine 6490 offline ging und das Mail-Postfach (das hatte ich nicht wirklich verwendet sondern nur gepullt, falls darüber mal Informationen verteilt würden) und das Kundenportal meine Zugangsdaten ablehnten. Klingt wild, war's aber nicht, Glasfaser funktionierte schon, und irgendwie ja auch ganz schön, dass dann doch noch was passiert ist, hat man wenigstens was zu meckern.

Und hier fängt der Teil an, der bestehenden Kunden Hoffnung machen könnte: Ich rief am Freitag die Hotline an, meldete die Störung (Internet ging ja nicht mehr), und wurde nach 18 Sekunden verbunden. Die Mitarbeiterin hat das Problem innerhalb von einer Minute nachvollzogen und dokumentiert - leider konnte sie mir nicht direkt weiterhelfen, sondern bat mich, nochmal anzurufen und mit der Vertragsabteilung zu sprechen. Gesagt, getan, wieder direkt durchgekommen, nicht mal eine Minute später war alles korrigiert. Na ja, fast, einmal musste ich noch, der Rabatt hatte gefehlt, aber auch der dritte Anruf dauerte insgesamt keine zwei Minuten. Besonders positiv stimmt mich, dass anscheinend die technische Unterstützung der Call Center-Mitarbeiter*innen deutlich besser wurde - die haben mich mit Namen begrüßt, hatten also zumindest einen funktionierenden Call-Monitor, und schnellen Zugriff auf Verträge, alte Rechnungen, einen Scan der Kündigung etc. Da scheint sich wirklich was zu tun (und mit sinkender Zahl an Altverträgen und anderen "Sonderlocken" wird sich die sinkende Komplexität hoffentlich auch weiterhin bemerkbar machen). Das einzig uncoole war wieder die Berliner Telefonnummer.

Generell hatte ich in der Zeit von 2002 bis 2020 genau zwei Ausfälle, und die Leitung hat immer die Bandbreite hergegeben die gefordert war. Dass lag bestimmt am Neubau mit neuer Verkabelung und daran, dass hier in München ja ehemals KMS/cablesurf mit sehr engagierten Menschen am Start war (ich hatte früher durch direkte Kontakte mit der Technik von denen sogar einen IPv6-Tunnel...). Auch das eigene Endgerät war da bestimmt nicht unschuldig. Leider hat die Support-Qualität seit 2016 stark abgenommen, aber wie gesagt, vielleicht wird das besser.


Alles Gute
Stefan

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